„Unsere“ Claire gewinnt bei der Rallye Schweden den Kampf um das begehrte WRC3-Stammcockpit (M-Sport Ford) für die restliche Junior Saison. Für viele Teilnehmer – für sie aber ganz besonders – ist diese Highspeed-Hatz das perfekte Wintermärchen geworden. Dabei hatte es zunächst nicht so gut begonnen. So machte ihr ein kurz ausgefallenes Intercomsystem zu schaffen. Am Freitagmorgen verlor sie auf einer Welle beim Anbremsen das Auto und hatte einen Dreher, der sie nach eigener Schätzung zwischen 27 und 30 Sekunden gekostet hat. Aber sie kam kontinuierlich besser mit den Verhältnissen zurecht. Musste sie sich ihrer Konkurrentin Lyssia Baudet donnerstags und freitags beim Umeå Sprint über 5,16 km, die in der Red Barn Arena mit großen Sprüngen und viel Spektakel endet, geschlagen geben, so entschied sie samstags auch bei dieser Wertungsprüfung in dem Zweikampf für sich. Weil Claire bis zum Start am Sonntag 12 der 15 Prüfungen für sich entscheiden konnte, lag sie über 2 Minuten vor der Belgierin. Der Druck auf beide war groß. Am Sonntag stand die längste und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 130km/h schnellste Sonderprüfung auf dem Programm, die zweimal gefahren wurde. Auf den mit 384 Spikes pro Rad für alle gleichen Reifen suchten die Fahrerinnen und Fahrer nach dem nötigen Gripp. Wie schmal der Grat zwischen schnell und zu schnell ist, erlebte der durchaus schon länger im „Rallyegeschäft“ tätige, irische WRC1-Pilot Josh McErlean, der das Auto, tief im Schnee steckend, verlassen musste. Claire behielt die Nerven, riskierte bei dem Ritt auf der Rasierklinge nicht zu viel und konnte trotzdem den Vorsprung gegenüber Lyssia auf den Prüfungen 16 und 17 ausbauen, die sich bei einer Zeitkontrolle auch noch eine Strafe von einer Minute eingehandelt hatte. In der letzten Prüfung, der sogenannten Power Stage, ließ sie dann auch nichts mehr anbrennen. Wir gratulieren und feiern alle mit ihr.
